Gojushiho – Vierundfünfzig Schritte, Phönix
Vermutlich hat MATSUMURA SOKON die Kata aus China mitgebracht.
Man kann in ihr Elemente des chinesischen Tiger- und Kranichstils erkennen, die in China bis hin zum Shaolin-Kloster zurückgeführt werden können.
Die Techniken der Gojushiho (der chinesische Name lautet Useishi) werden im Bubishi (altes chinesisches Dokument unbekannten Ursprungs, das mehrere chinesische Stile behandelt) erläutert und als „54 Schritte des schwarzen Tigers“ und „Gebrauch der weißen Kranichfaust“ bezeichnet.
Die Kata ist sicher eine der ältesten okinawanischen Formen.
Als die Shuri te-Version der Gojushiho nach Japan gelangte, nannte Meister FUNAKOSHI GICHIN sie Hotaku (Spechtklopfen).
Die Bewegungen eines Spechtes, der mit seinem Schnabel gegen einen Baum klopft, sollen hier sichtbar werden. Doch heute gebraucht man wieder ihren ursprünglichen Namen Gojushiho.
Im Shôtôkan ryû gibt es zwei Formen: Gojushiho Dai (54 Schritte – Groß) und Gojushiho Sho (54 Schritte – Klein).