Was ist Karate-Do
Karate setzt sich aus den 2 Wörtern (Kara = leer) und (te = Hand) zusammen.
Do bedeutet Weg und somit kann Karate-Do übersetzt werden mit
«Der Weg der leeren Hand».

Karate-Do ist die hohe Kunst des unbewaffneten Kampfes.
Durch das regelmässige Training eines Karatekas, erreicht dieser einen hohen Grad an Selbstdisziplin, Körperbeherrschung und körperlicher Fitness.

Karate eignet sich bestens zum Ausgleich vom Alltagsstress und auch zu Selbstverteidigung in Notsituationen.
Nebst dem technischen Aspekt, werden auch die inneren Werte eines Karatekas geschult und entwickelt (Budo).

Ein Karateka folgt etischen Grundsätzen, wie z.B. «Ich bin ehrlich» oder auch «Ich bin nicht gewalttätig in meinem Benehmen » welche auch ausserhalb vom Karatetraining gelebt wird.

„Karate Ni Sente Nashi“ bedeutet:
Karate kennt keinen ersten Angriff

Karate ist für alle geeignet, egal ob gross oder klein, Frauen oder Männer, jeder macht seinen Weg im Karate und profitiert davon.

Ein Karateka lernt nie aus und die abwechslungsreichen Training unterstützen deine Gesundheit, fördern deine Fitness und stärken dein Selbstvertrauen.

Es gibt verschiedene Stile im Karate, wir in unserer Schule unterrichten traditionelles Shotokan-Karate. Dies ist kein Vollkontakt-Karate und wir legen grossen Wert auf die Kontrolle der Techniken. Weiter wird bei uns auch Fallschule unterrichtet, welche ebenfalls zur Sicherheit im Alltag beiträgt.

Karate gliedert sich in 3 Teile:

Im Kihon wird die Grundschule der Techniken vermittelt.
Kata ist der Kampf gegen einen imaginären Gegner. Hier werden Koordination, Techniken wie auch Bunkaj vermittelt.

Im Kumite (Kampf), wenden wir schliesslich die gelernten und trainierten Techniken an. Bis zum Freikampf gibts diverse Vorstufen bis der eigentliche Frei-Kampf erfolgt.
Somit bereiten sich neue Karatekas Schritt für Schritt auf den Freikampf vor.

Mehr zum Ursprung des Karate

Die Kulturen von Japan und China waren seit jeher durch regen Austausch von Handelsreisenden eng miteinander verbunden.
Es verwundert deshalb nicht, dass der Ursprung des heutigen Karate in China liegt. Dort wird erstmals 2600 v.Chr. eine Kampfkunst erwähnt, aufgrund welcher ein König eine Schlacht gewann.
In China war in den folgenden Jahrhunderten das Ausüben von Kampfkünsten unter der Bevölkerung und in der Königsfamilie weit verbreitet.
Im laufe der Zeit kristallisierten sich zwei Hauptrichtungen heraus, der Faustkampf „Quan“ (das spätere Quan-Fa oder Kung-Fu) und der Ringkampf. Auch Soldaten wurden in diesen Kampfkünsten ausgebildet.

Als Hauptort der Kampfkünste entwickelten sich alsbald die Klöster des Shaolin, wo kampfkunstähnliche Bewegungen als körperliche Ertüchtigung und Selbstverteidigung für die häufig sitzenden Mönche trainiert wurden. Im 5. Jhd. n. Chr. kam ein indischer Mönch namens Bodidharma ins Shaolinkloster, womit dort die Kampfkünste und der Zen-Buddismus endgültig Einzug hielten.
Das heutige Shaolin-Kungfu und das Qigong gehen in ihren Wurzeln auf Bodidharma zurück. Die Shaolin-Mönche bewährten sich in den folgenden Jahrhunderten als kampfstarke Truppe und Leibwache des Kaisers von China.

Die Kampfkünste kommen nach Okinawa

Okinawa ist die südlichste Insel des heutigen Japans und somit die am nächsten bei China Liegende.
Die verschiedenen Königreiche auf Okinawa pflegten rege Beziehungen mit China, Militär- und Handelsbündnisse führten immerwieder dazu, dass chinesische Beamte für eine gewisse Zeit nach Okinawa übersiedelten. Auch studiereten Okinawaner in China. So lernten viele Okinawaner chinesische Kampfkünste, welche sie mit ihren eigenen bewaffneten und waffenlosen Kampfkünsten (genannt „Te“, = „Hand“) verschmolzen.

Im Jahr 1429 wurden die Königreiche auf Okinawa vereint und zum Schutz des neuen Königreiches ein Waffenverbot erlassen. Dies und das nächste Waffenverbot 1477 gab den waffenlosen Kampkünsten bedeutenden Aufwind. Auch die Eroberung Okinawas durch Japan im Jahre 1609 zog ein Waffenverbot und einen folgenden Aufschwung der Kampfkünste nach sich. Die Okinawaner bildeten Geheimbünde zum Widerstand gegen die japanische Besatzung; diese Geheimbünde trainierten heimlich in der Nacht. Sie benutzten neben dem Faustkampf auch Arbeitsgeräte wie den Dreschflegel (heute als Nunchaku bekannt), den Stock (Bo) und den Mühlradgriff (Tonfa) als effektive Waffen, da diese nicht als Waffen erkennbar waren. Diese Kampfkünste wurden nur in äusserster Geheimhaltung trainiert. Alte Meister hatten nur ein bis zwei Schüler, die die Kampfkunst jede Nacht über mehrere Stunden hinweg trainierten.

Mit der Zeit enstanden verschiedene Arten der Ausführung von Bewegungen, sogenannte Stilrichtungen. Sie sind nach den drei grössten Städten Okinawas, Shuri, Tomari und Naha benannt und heissen also Shuri-Te, Tomari-Te und Naha-Te.
Die Kampfkünste kommen nach Japan
Die Kampfkünste Okinawas wurden in Japan erst um 1900 bekannt. Dort hatten bis anhin vor allem die Schwertkünste (das spätere Kendo und Iaido) und die waffenlose Kampfkunst Ju Jutsu existiert; beide waren vor allem den Samurai, den Kriegern, vorbehalten.

Verschiedene okinawanische Meister unternahmen Reisen nach Japan, wo sie ihre Kunst präsentierten. Einer von ihnen war Gichin Funakoshi im Jahre 1921. Funakoshi hatte unter seinen Lehrern Azato und Itosu auf Okinawa Tode gelernt. Er machte Tode in Okinawa und Japan der Öffentlichkeit unter dem neuen Namen Karate bekannt; Kara heisst leer, Te heisst hand, womit Karate mit Leere Hand übersetzt werden kann. Bald wurde Karate in den Lehrplan der Schulen aufgenommen. Hierzu wurde das komplexe und effektive Kampfsystem Tode vereinfacht, entschärft und mehr auf körperliche Ertüchtigung ausgelegt: Die Entstehung der heutigen Schüler-Katas (Heian-Katas) geht in diese Zeit zurück, auch die Grundschulübungen (Kihon) entwickelten sich damals, um vielen Schülern – ein Meister hatte nun nicht mehr ein Schüler, sondern bis zu 50 Schülern – einen schnelleren Zugang zu den Bewegungen in den Katas zu ermöglichen.

Funakoshi eröffnete im Jahre 1936 ein erstes eigenes Dojo in Japan, welchem seine Schüler den Namen Shotokan gaben. Shoto steht für den Dichternamen Funakoshis, Kan meint Haus oder Tempel. Die Bezeichnung Shotokan etablierte sich in den folgenden Jahren als Bezeichnung für Funakoshis Karatestil. Er begründete auch die heute noch gültigen Dojo-Regeln, die ethischen Grundsätze und somit die Philosophie des Karate.

Karate ab 1940

Das japanische Militär zeigte grosses Interesse an Karate zwecks Ertüchtigung und Kampfausbildung seiner Soldaten. Verschiedene Karatemeister – auch der Sohn Funakoshis, Yoshitaka Funakoshi – übernahmen Ausbildungsaufgaben beim Militär.
Yoshitaka Funakoshi betrieb ein kämpferisches Karate mit hohen Fusstritten und tiefen Stellungen. Durch den Zweiten Weltkrieg bekam sein Karate als Kampfausbildung einen hohen Stellenwert. Dies ist noch heute an der Disziplin erkennbar, auf welche in Trainig grossen Wert gelegt wird. Yoshitaka Funakoshis Ideen wurden nach dem Krieg von Mastoshi Nakayama weitergeführt, welcher 1949 die Japan Karate Association JKA gründete. Die JKA erlaubte, ganz im Gegenteil zu Gichin Funakoshi, sportlichen Zweikampf. Die JKA entwickelte sich in den nächsten Jahrzehnten zur bedeutendsten Karateorganisation Japans.
In den Neunzigerjahren zerbracht sie nach dem Tod des Gründers Nakayama an der Frage, welcher Meister das Erbe Funakoshis ab besten vertrete.

Dieser Streit dauert bis heute an.

Quelle: Budostudienkreis.de -> Karate -> Geschichte